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Laufbericht

10.08.2013 Stinatz (HM - 1:49:58)

Mein 10. Stinatz-Halbmarathon - ein perfektes Jubiläum!

Zum 10. Mal bin ich in Stinatz den Halbmarathon gelaufen. Diese Veranstaltung ist und bleibt mein Favorit. Hier ist immer etwas los: gewaltige Stimmung mit zahlreichen Bands entlang des 4,2 km-Rundkurses, superfreundliche Helfer und eine perfekte Organisation. Das war in all den Jahren immer gleich. Dennoch war jeder Lauf für mich anders und speziell.

Diesmal war für mich unter anderem neu, dass ich den Startplatz bei einer Verlosung des Veranstalters über facebook gewonnen habe. Neu war auch, dass ich erstmals für den Verein meines Zwillingsbruders Harald gelaufen bin. Seit ein paar Wochen bin ich Mitglied der Red-White-Red Runners Austria. Für Harald Grund genug, alle Läufer seines Vereins mit Shirts auszustatten. Die Vereins-ID war somit ab dem ersten Wettbewerbstag sichtbar - und wir fielen mit unseren schicken Dressen richtig auf. Neu war für mich auch, dass ich an einem Tag an drei Rennen teilnahm. Um 18.30 Uhr begleitete ich Tochter Bianca am Knirpsenlauf über 300 Meter. Um 18.45 Uhr lief ich mit Tochter Alina den Kinderlauf über 1 Kilometer in der Altersklasse U-8. Und schließlich erfolgte um 19.15 Uhr der Start zum Halbmarathon.

Bei meinem 10. Antritt in Stinatz hatte ich mir ein sehr ambitioniertes Zeitziel gesteckt, obwohl mein letzter Marathon noch nicht allzulange her war und der nächste zwei Wochen später am Plan stand. Mein Ziel war es, unter 1:50 h zu finishen. Das ist mir in Stinatz zwar schon fünf Mal gelungen. Doch ich werde nicht jünger, die anspruchsvolle Strecke bleibt hingegen gleich. Ich versuchte, jede der fünf Runden in einer Zeit von 22:00 Minuten zu absolvieren. Für Runde 1 brauchte ich allerdings gleich um eine halbe Minute länger: 22:32. Wer nun glaubt, dass ich es locker angegangen wäre oder gebummelt hätte, der irrt. Aus den Vorjahren war mir in Erinnerung, dass das herausfordernde Streckenprofil auf der ersten Runde - bedingt durch die vorhandene Kraft - noch keine Mühe macht. Diesmal war es jedoch anders, womit sich meine Tagesverfassung bestätigte. Ich hatte von der Früh weg so schwere Beine wie sonst nur nach einem Wettbewerb. Also schmierte ich meine Beine mit einem Mittel ein, das ich sonst nicht einmal nach dem Lauf brauche. Auf die zweite Runde ging es mit den Gedanken, ob ich nun lockerer sein werde. Es änderte sich aber nichts, die Anstrengung blieb gleich. Ebenso war es auf der dritten Runde. Auf diesen beiden Runden konnte ich jedoch Zeit gutmachen und war jeweils um rund 20 Sekunden unter den geplanten 22:00 Minuten. Ich faßte den Gedanken, die letzten beiden Runden lockerer zu gestalten, als mein Zwillingsbruder bei Start und Ziel wieder auf die Strecke kam. Harald hatte seinen 4,2 km-Bewerb im sehr guten Kilometerschnitt von 4:25 Minuten längst beendet und sich auch ein wenig davon erholt. Wir hatten nichts ausgemacht, also war ich sehr überrascht, dass sich Harald an meine Seite begab. Vielleicht läuft er ein paar hundert Meter mit - also mal das Tempo halten. Vielleicht läuft er eine halbe Runde mit, vielleicht eine ganze. Ok, eine Runde werde ich das Tempo schon noch halten. Aha, Harald läuft auch meine letzte Runde noch mit. Na gut, dann beiße ich halt drauf! Die vierte Runde war 22:05 Minuten. Wenn nun nichts Unvorhergesehenes passiert, könnten sich die Sub-1:50h ausgehen. Zum letzten Mal die Stinatzer Hauptstraße hoch - mit 5:27 Minuten mein langsamster Kilometer. Kilometertafel 20: meine Uhr zeigt ca. 1:44:30. Für die nach dem 21. Kilometer kommenden, letzten 97 Meter kalkuliere ich mit rund 30 Sekunden. Also brauche ich nun am Schlußkilometer eine Zeit unter 5:00 Minuten. Der letzte Kilometer führt überwiegend bergab - das könnte funktionieren - ich probiere es. Ein beherzter Schlußantritt auf den letzten 200 Metern - die auch noch eine kleine Steigung bieten - und es hat geklappt: 1:49:58 - Punktlandung!

Mit 4:55 Minuten war mein letzter Kilometer wieder einmal mein schnellster. Desweiteren sind die Kilometer 8 und 13 aufgrund des Streckenprofils in Stinatz die einfachsten und damit meine nächstschnellsten. Damit ist auch gesagt, dass man auf dieser Strecke die einzelnen Kilometerzeiten nur bedingt vergleichen kann. Somit sollte man zur Laufanalyse in erster Linie die Rundenzeiten heranziehen:

1. Runde: 22:32 Minuten
2. Runde: 21:41 Minuten
3. Runde: 21:37 Minuten
4. Runde: 22:05 Minuten
5. Runde: 22:01 Minuten

Es sei hier ausdrücklich gesagt, dass ich diesmal keine Zeit unter 1:50 h gelaufen wäre, wenn mein Zwillingsbruder nicht zurück auf die Strecke gekommen wäre. Ich hätte meine Gedanken auf den nächsten Marathon gelenkt, mich dafür zurückgenommen und die ausstehenden beiden Runden jeweils um gut eine Minute langsamer gemacht und wäre schätzungsweise mit einer 1:52er-Zeit ins Ziel gekommen. Der Dank gilt daher Harald! Nur durch seinen - für mich überraschenden - Einstieg konnte ich diese Zeit laufen und finishte in Stinatz zum 6. Mal unter 1:50 h.

Somit war die Freude bei meinem 10. Stinatz-Halbmarathon umso größer und der Ausklang schön wie immer: Mein Vater versorgt mich und Harald mit Bier, nachdem wir uns am köstlichen Läuferbuffet gestärkt haben. Und es gibt viele nette Gespräche mit Freunden. Franz "Tiger" Grandits, der Organisator des Laufs, nimmt sich wie immer Zeit dafür und mischt sich unter die Finisher. Mein Clubkollege Franz, mit dem ich schon vor dem Start gemütlich geplaudert habe, kommt auch ins Ziel. Wenige Schritte vor mir läuft ein Maturakollege ein, den ich seit der Maturafeier nicht gesehen habe - und das ist fast 25 Jahre her. Und natürlich waren auch während des Bewerbs viele Freunde und Bekannte als Läufer unterwegs, die man auf der Strecke kurz grüßen kann. Ich freue mich auf den Stinatz Halbmarathon 2014: Wieder wird es anders, aber ganz sicher wird es so schön wie bei den ersten 10 Malen sein!

Bild: Stinatz-HM 2013 - Bianca beim Knirpsenlauf

Bild: Stinatz-HM 2013 - Bianca nach dem Knirpsenlauf

Bild: Stinatz-HM 2013 - Alina beim Kinderlauf

Bild: Stinatz-HM 2013 - Alina nach dem Kinderlauf

Bild: Stinatz-HM 2013 - Jürgen beim Halbmarathon

Bild: Stinatz-HM 2013 - Jürgen beim gemeinsamen Zieleinlauf mit Harald

Bild: Kilometer-Zeiten Stinatz-HM 2013